Leserbrief Renate Schmidt
Diese zweite „Jahrhundertflut“ ist das Resultat des begonnenen Übergangs in die globale Klimakatastrophe. Der Treibhauseffekt führt zur Häufung von Extremwetterlagen. Die langen Kälteperioden in Mitteleuropa sind Folge der Eisschmelze am Nordpol. Die Verdunstung nimmt zu, Meeres- und Luftströmungen, Wetterabläufe und Wetterlagen verändern sich dramatisch. Der Anstieg der Treibhausgase CO2 und Methan hat 2012 ein Rekordhoch mit 31,6 Gigatonnen erreicht. Die Kohlendioxid-Konzentration in der Erdatmosphäre übersprang im Mai die magische Grenze von 400 ppm (400 Teilchen pro Million) Kohlendioxid. Ungeachtet dass das Klima am Kippen ist, sollen weltweit 1200 neue Kohlekraftwerke gebaut werden, und will man mit Fracking das letzte Gas aus der Erde pressen. Ausgerechnet die Landesregierung Sachsen setzt wieder verstärkt auf Braunkohle – die größte CO2-Schleuder. In Studien der Autoindustrie und Mineralölwirtschaft wird von einem Spritverbrauch bis 2050 in der Größenordnung für 2,7 Milliarden Autos auf der Welt ausgegangen. Heute sind es 1,2 Milliarden Autos. Der blanke Wahnsinn! Das Hochwasser wird verschärft durch Monokulturen, Versiegelung der Landschaft und Kanalisierung der Flüsse für den stets wachsenden Verkehr. Polder, Auen und Moorlandschaften wurden bebaut. Damit muss Schluss sein. Der Ausstoß von Treibhausgasen muss um 70 bis 90 Prozent reduziert werden. Die Umstellung auf regenerative Energien muss beschleunigt werden und nicht gebremst, wie das die Regierung macht. Die Umstellung auf erneuerbare Energie und eine totale Kreislaufwirtschaft ist durchaus machbar. Die kapitalistische Profitwirtschaft jedoch beutet Mensch und Natur aus und plündert den Planeten gnadenlos. Deshalb muss diese überwunden werden, um die Einheit von Mensch und Natur herzustellen. Ich setze mich ein für den Aufbau einer Umweltgewerkschaft, die mit der vereinten Kraft der Arbeiter- und Umweltbewegung und international ausgerichtet die Hauptverursacher der Umweltkatastophe ins Visier nimmt – die Monopole der Energie-, Bergbau-, Mineralöl-, Autoindustrie und das ganze profitorientierte Wirtschaften. Es ist 1 Minute vor zwölf.