Leserbrief Bernhard Schmidt

Zu den Artikeln „Ein Gewinn für die ganze Region“ bzw „Bundeswehrstandort gewinnt an Bedeutung“

 

Freudig verkünden Oberstleutnant Eckbrett, Bürgermeister Gregor Hipp und Ortsvorsteher Hans Riester dass Stetten mit dem Sanitätsunterstützungstentrum zum „größten Einzelstandort in Süddeutschland“ wird.

Haben sie vergessen, dass von über 3700 Bürgern aus Albstadt und Umgebung gefordert wurde: „Stoppt den Sprengplatz im Spitalwald!, Kein weiterer Ausbau des Übungsbetriebs auf dem Truppenübungsplatz Heuberg!“. Stattdessen wird mitten in einem FFH-(Flora-Fauna-Habitat) Gebiet an dem Sprengplatz gebaut. Die langfristigen Folgen und Gefahren für Mensch und Natur werden beiseite gewischt. Soll dieser Skandal mit derartigen Jubelberichten vertuscht werden ?

Es scheint die Herren auch nicht zu stören dass die Bundeswehr hier für Auslandseinsätze trainiert und immer mehr zu einer Interventionsarmee weltweit wird. Dass dies einzig und allein der Sicherung und dem Ausbau wirtschaftlicher, politischer und strategischer Interessen der BRD, EU oder NATO dient wurde doch in den letzten Jahren immer deutlicher. Keine Großmacht, ob Russland, USA, EU oder China hat je einen Auslandseinsatz durchgeführt, der nicht den eigenen Interessen diente und das Selbstbestimmungsrecht der Völker mit Füßen trat.

Weder Sanitätsunterstützungszentren noch die „familienfreundliche Umstrukturierung“ durch die neue Verteidigungsministerin können über den aggressiv-militaristischen Charakter der Bundeswehr und die Lebenslüge von einer „friedensschaffenden Ausenpolitik“ hinweg teuschen. Natürlich braucht die ganze Region Arbeitsplätze – diese an den Ausbau des Bundeswehrstandortes zu knüpfen halte ich für einen Verlust und keinen Gewinn für den ganzen Zollernalbkeis.

 

Mit freundlichen Grüßen

Bernhard Schmidt