Leserbrief vom 16.12. zur Weltklimakonferenz

Wer glaubte, die Regierungen würden sich um das Weltklima kümmern, sollte aufwachen. Auf der 20. Weltklimakonferenz in Lima/Peru kam wieder mal nichts heraus außer unverbindliche Appelle. Das Gerangel war bestimmt vom Konkurrenzkampf um Märkte und Profite, die für die internationalen Monopole grundsätzlich wichtiger sind als Umweltschutz.
Leserbrief vom 16.12. zur Weltklimakonferenz

Renate Schmidt

 

Ökonomie ist unvereinbar mit dem Erhalt der Lebensgrundlagen der Menschheit. Auch die Illusionsmacherei, man könne die Erwärmung auf 2 Grad begrenzen und sich anpassen, ignoriert die Wechselwirkungen in der Natur und tut so, als hätte man alles im Griff. Doch die heraufziehende Klimakatastrophe beschleunigt wiederum das Umkippen der Weltmeere, die Vernichtung der Wälder, das Artensterben und den Zusammenbruch ganzer Ökosysteme. Die radioaktive Verseuchung, die Zerstörung der Ozonschicht, die allgemeine Vermüllung und Vergiftung und der rücksichtslose Raubbau an den Rohstoffen – all dies wirkt zusammen und setzt gefährliche Rückkoppelungen und unumkehrbare Entwicklungen in Gang. In dem interessanten Buch „Katastrophenalarm – Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?“ werden die Hauptmerkmale der Umweltzerstörung und ihre Wechselwirkungen analysiert und dies wird zu Ende gedacht: Unser Planet treibt auf eine globale Umweltkatastrophe zu welche die Lebensgrundlagen der Menschheit zerstört. Doch Resignation, es sei eh alles zu spät, wäre unverantwortlich gegenüber den kommenden Generationen. Notwendig ist der Aufbau einer weltweiten Widerstandsfront gegen die Hauptverursacher, die internationalen Rohstoff/Energie-, Industrie-, Agrar- und Handelskonzerne (sowie die mit ihnen verflochtenen Banken) mit ihrem regelrechten Zwang zur maximalen Rendite und Beherrschung des Weltmarktes. Das ist der Grund für die rücksichtslose Ausbeutung von Mensch und Natur. Auch die Lösung der Umweltfrage muss zu Ende gedacht werden. Ein grundlegender Paradigmenwechsel in der Produktion, in der Konsumtion, im Denken und in der Lebensweise ist notwendig, die von der Einheit von Mensch und Natur ausgeht. Das erfordert gesellschaftsverändernde, also revolutionäre Umwälzungen. Darüber nachzudenken ist wertvoller als Hoffnungen in die sinnlosen Weltklimakonferenzen der Regierungen zu setzen. Auf dem „Gipfel der Völker“ - der Gegenveranstaltung zum UNO-Gipfel war eine Losung : „System Change – not Climate Change“!

 

Renate Schmidt