Leserbrief zur Enthüllung der Lenin-Statue
Renate Schmidt, Schalksburgstraße 212, 72458 Albstadt
An den Zollernalbkurier 25.7.2020
Leserbrief zum Leserbrief „Auch auf linkem Auge blind?“ von Thomas Schmolz im ZAK vom 24. Juli
Die Aufstellung der Lenin-Statue vor der Parteizentrale der MLPD in Gelsenkirchen schlägt hohe Wellen. Angesichts der großen Menschheitsproblemen und der Unfähigkeit des Kapitalismus/Imperialismus diese zu lösen, ist eine sachliche Debatte über Erfolge, Errungeschaften, Fehler und Niederlagen des Sozialismus im Interesse aller die nach einer gesellschaftlichen Alternative suchen. Um diese Diskussion anzustoßen wurde die Lenin-Statue aufgestellt. Lenin war kein Massenmörder. Im Gegenteil, er beendete für Russland das Völkerschlachten des 1. Weltkrieges. Das Dekret über den sofortigen Frieden ohne Annexionen und Kontributionen wurde bereits im Oktober 1917 erlassen. Deutschland hatte den Krieg vom Zaun gebrochen und verweigerte den Frieden. Im März 1918 kam es zum Frieden von Brest-Litowsk, bei dem Russland große Verluste von Gebieten hinnahm, um den von den Massen ersehnten Frieden zu erreichen. Es war Adolf Hitler, der schon 1920 gegen Lenin als „Massenmörder“ hetzte. Nach der Oktoberrevolution 1917 übernahmen die Arbeiter im Bündnis mit den Bauern die Macht im Staat. Die Bauern erhielten gegen den erbitterten Widerstand der Gutsbsitzer Land und Brot. Nun überzogen diese Großgrundbesitzer, die Generäle des Zaren, der Adel und Faschisten das Land mit blutigem Terror, mit Sabotage, Mord, Vergewaltigungen und Pogromen gegen Juden – der sogenannte weiße Terror. Dieser weiße Terror setzte Dörfer und Ernten in Brand und schlachtete die Revolutionäre regelrecht ab. Hinzu kam der Überfall von 14 Ländern auf die junge Sowjetunion zwischen 1918 und 1922, darunter Großbritannien, Frankreich, USA, Japan. Dieser weiße Terror der Konterrevolution und die Invasion der 14 Länder mit der Folge von Hunger und Krankheiten war tatsächlich Massenmord – aber nicht durch Lenin. Er zeigte den Weg wie die Arbeiter Schluss machen können mit der Herrschaft von Leuten wie heute Tönnies, kriminellen Abgasbetrügern oder wirecard-Millionären. Die könnten dann in den Fabriken am Band zum Arbeiterlohn mal ehrliche Arbeit leisten, statt sich an der Ausbeutung anderer zu bereichern.
Renate Schmidt