Zum Kraftwerk für Ersatzbrennstoffen / Müllverbrennung
Zum Thema: Kraftwerk für Ersatzbrennstoffe / Müllverbrennung in Ebingen
Die Begriffe verharmlosen und manipulieren: „Anlage zur thermischen Verwertung von Ersatzbrennstoffen.“ Klingt gut, ist in Wirklichkeit Müllverbrennung und zementiert die Logik der kapitalistischen Wegwerfproduktion. Statt auf Müllvermeidung, Recycling und erneuerbare Energie zu setzen, planen die Firmen Korn Recycling und Groz Beckert eine Müllverbrennung in Ebingen. Müllverbrennung ist ein Prozess chaotischer chemischer Reaktionen, bei dem das Material in circa 100 000 verschiedene Substanzen umgewandelt wird. Pro Tonne verbrannten Abfalls entstehen 400 Kilogramm hochgiftige Schlacke und 5000 Kubikmeter Rauchgas. Müllverbrennung führt zu chronischer Vergiftung des Bodens, der Luft und des Wassers mit Schwermetallen und halogenierten Kohlenwasserstoffen bis hin zum Ultragift Dioxin. Müllverbrennung – egal wie „modern“ – ist noch schlimmer als die Verbrennung von Kohle und Öl und klimaschädlich. Seit Jahren kämpfen die Umweltaktivisten des Vereins Natur und Umwelt Zollernalb unbeugsam und kompetent gegen die Luftvergiftung durch die Müllverbrennung bei Holcim. Wir Albstädter können von ihnen lernen und sollten uns zusammenschließen gegen diese geplante Müllverbrennungsanlage in Ebingen. Auch die Arbeiter von Korn, Groz-Beckert und Holcim sind herausgefordert, sich gegen diese Umweltzerstörung zu stellen. Wenn wir die Umwelt vor der Profitwirtschaft retten wollen, müssen Arbeiter und Umweltschützer zusammen gehen und dürfen sich nicht gegeneinander ausspielen lassen. Die Perspektive liegt im gemeinsamen Kampf um Arbeitsplätze und Umweltschutz und in einer Gesellschaft, welche die Einheit von Mensch und Natur als Leitlinie hat.
Renate Schmidt